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Hauke Wolfram

Workation – braucht es dazu mehr Digitalisierung?



„Workation“ ist ein neuer Trend, der seit der Coronapandemie immer populärer wird. Unter diesem Kunstbegriff versteht man die Kombination von Arbeit („work“) und Urlaub („vacation“). Während in der Vergangenheit Urlaub und Arbeit in der Regel strikt getrennt wurden, steht bei dieser hybriden Form die produktive und zeitgleiche Verschmelzung von Erholung mit Fortführung der Erwerbstätigkeit im Fokus. Ermöglicht durch die zunehmende Digitalisierung und der Erfahrungen mit „Home-Office“, gewinnt dieses Arbeitsmodell am Urlaubsstandort zunehmend an Bedeutung und eignet sich vor allem für Berufsgruppen, die ihre Aufgaben zumindest temporär ohne Anwesenheit im Büro oder beim Kunden erledigen können. Neben Bloggern, Programmierern und anderen digitalen Nomaden, wird diese Form der Arbeit auch zunehmend von Führungskräften und Selbstständigen genutzt. Ebenso von Arbeitsgruppen, die sich während einer gemeinsamen Reise neben privaten Aktivitäten z.B. zu Workshops zusammenfinden.


Als Folge dessen bieten immer mehr Hotels ihren Gästen neben Kulinarik, Freizeitgestaltung und Wellness auch die Möglichkeiten an, ihren Arbeitsanforderungen entsprechend nachzukommen. Auf diese Weise erschließen sie neue Zielgruppen, die wohlmöglich gar keinen Urlaub gebucht hätten. Häufig ist das Angebot passgenau für Familien, die während ihres Aufenthaltes auf eine zeitweise Betreuung ihrer Kinder Wert legen, während die Eltern arbeiten können. Parallel haben diese aber auch immer die Möglichkeit, das hotelspezifische Angebot mit ihren Kindern zu nutzen sowie gemeinsame Ausflüge und sonstige Aktivitäten durchzuführen. Primäre Ziele sind hierbei die Flexibilität bei der Organisation der Arbeit, Optimierung der Work-Life-Balance sowie Erholung und Entspannung.


Um diesen Trend Folge zu leisten ist die Grundvoraussetzung für Hotels ein schnelles, zuverlässiges und sicheres Internet mit hoher Kapazität. Daneben sollten private sichere Arbeitsbereiche mit einer entsprechenden digitalen Ausstattung sowie ergonomischen Möbeln angeboten werden. Arbeiten im Hotelzimmer bietet sich dafür eher nicht an. Ein Plus sind Arbeitsbereiche, die zusätzlich kollaborative Arbeitstreffen unterstützen, wie Konferenzräume mit Bildschirmen und entsprechender Infrastruktur. Ebenso sollte der Zugang zu gängiger Software (z.B. Microsoft) sowie eine Möglichkeit zum Drucken und Scannen vorhanden sein.


Zusätzlich können Hotelservices, wie Angebote von Getränken und Snacks durch weitere Business Services, wie Buchen von Reisen, Terminen, etc. ergänzt werden. Auch sollte das Basisangebot durch beispielsweise flexible Essenzeiten den Bedürfnissen der arbeitenden Gäste gerecht werden.


Um die neue Zielgruppe der „Workation“-Gäste für sich zu gewinnen, bietet es sich für Hotels an, ihr digitales Angebot mit den dazugehörigen Räumlichkeiten und der Infrastruktur auf jeden Fall zu überprüfen und entsprechend anzupassen bzw. zu erweitern.

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